Ursachen / Statistik

Die meisten Eltern können sich nicht erklären, aus welchem Grund ihr Kind diese Fehlbildung hat. Sie sind sehr verstört, fühlen sich schuldig und sind manchmal verzweifelt.

Lassen Sie sich versichern: Die Wahrscheinlichkeit, ein Kind mit dieser Fehlbildung zu bekommen, ist in das genetische Programm jedes Menschen – also von Vater und Mutter – eingebettet.

Die Ursachen dieser Fehlbildungen sind multifaktoriell. Einerseits gibt es genetische Dispositionen, die jeder in seiner DNA trägt. Hinzu kommen immer auch ungeklärte äußere Faktoren, die eine Störung der Embryonalentwicklung auslösen können.

Letztlich gibt es jedoch keine endgültige Aufklärung der Gründe. Entgegen weit verbreiteter Annahmen gibt es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass ungesunde Ernährung, Drogenmissbrauch, Fehlverhalten, Erkrankungen wie Corona, Impfungen, der Einsatz oder der Mangel von Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln sowie spezielle Umweltfaktoren dafür verantwortlich sind.

Es ist eine Laune der Natur, die jeden treffen kann.

Bemerkenswerterweise haben wir in all den Jahren außerdem festgestellt, dass diese Kinder sehr oft besondere Begabungen haben.

Statistik
In den ersten Schwangerschaftswochen, in denen die Mutter oft noch nicht weiß, dass sie schwanger ist, kann es zu diesen Fehlbildungen kommen. In Europa betrifft das etwa jedes 500. Kind, das mit einer Lippen-Kiefer-Gaumen-Fehlbildung zur Welt kommt. Damit gehören diese Fehlbildungen neben den unterschiedlich ausgeprägten Herzfehlern zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen. In den seltensten Fällen haben die Kinder ein weiteres Handicap. Statistisch gesehen sind Jungen etwa 1,5-mal häufiger betroffen als Mädchen.

Medizinisch unterscheidet man verschiedene Formen dieser Fehlbildungen: In rund 20 % der Fälle sind Lippe oder Lippe und Kiefer betroffen. Die häufigste Form, die etwa 50 % der Fälle ausmacht, sind Lippen-Kiefer-Gaumen-Fehlbildungen. Weitere 30 % sind isolierte Gaumenspalten, bei denen nur der Gaumen oder das Gaumensegel nicht verschlossen ist.

In Deutschland sind jährlich etwa 80 Kinder von der Fehlbildung Robin Sequenz (auch Pierre Robin Sequenz) betroffen. Die Pierre Robin Sequenz kann in Kombination mit Gaumenspalten auftreten.